Shake, shake, shake
Das Weinwelt-Team im Cocktail-Kurs

Mal verspielt geschmückt mit bunten Schirmchen und Früchten, mal lässig dekoriert mit Kräutern oder Oliven. Manche in edlen Schalen mit Zuckerrand, andere im coolen Mule-Becher. Mal exotisch und süß im Geschmack, mal herb und verrucht. Cocktails begeistern mit ihrer schillernden Vielfalt und bieten einen grenzenlosen Reichtum an Geschmackserlebnissen.
Und wer schon mal einen Barkeeper in Aktion beobachtet hat, weiß: Gute Cocktails zu mixen ist eine echte Kunst. Dieser hat sich unser Lidl-Weinwelt-Team einen Nachmittag lang gewidmet. An der Seite des professionellen Barkeepers Aaron von Garrel durften wir uns in der Heilbronner Bar Old Fashioned austoben.
Aaron von Garrel
Aaron von Garrel arbeitet seit über acht Jahren in verschiedenen Bars als professioneller Barkeeper. Das Mixen hat er in der Heilbronner Szenebar Old Fashioned gelernt, wo er inzwischen selbst Cocktailkurse gibt.
Das Mischen von Cocktails erfordert sowohl Kreativität als auch ein gewisses Maß an technischem Know-how. „Es gibt einfache Faustregeln in der Kunst des Cocktail-Mixens und unzählige Feinheiten, die den perfekten Cocktail ausmachen“, erklärt uns Aaron von Garrel und ergänzt: „Die Grundlage eines guten Cocktails ist die Auswahl qualitativ hochwertiger Zutaten.“ Frische Früchte und auserlesene Spirituosen braucht es für einen gelungenen Cocktail – denn der Drink kann schließlich nur so gut sein wie die Zutaten, die verwendet werden. Zudem muss das verwendete Eis sehr kalt und trocken sein, um nicht zu schnell zu schmelzen und den Cocktail nicht zu sehr zu verdünnen.

Eine der grundlegenden Regeln beim Cocktail-Mischen ist die richtige Balance der Zutaten. Ein guter Cocktail sollte in erster Linie ausgewogen sein und die einzelnen Aromen perfekt miteinander kombinieren. Hierfür ist es wichtig, die richtigen Hauptbestandteile in das richtige Mengenverhältnis zu setzen. Süße und saure oder bittere Grundstoffe wie aromatisierter Sirup oder Fruchtsäfte sowie starke und schwache Zutaten müssen für einen harmonischen Cocktail im perfekten Verhältnis zueinander stehen.
Außerdem spielt die Zubereitungsmethode eine wichtige Rolle. Schütteln, Rühren, Mixen oder Bauen – je nach Cocktailart gibt es verschiedene Vorgehensweisen, um sowohl den optimalen Geschmack als auch die gewünschte Konsistenz zu erhalten.
Neben den Grundregeln gibt es natürlich auch ausreichend Raum für Experimente und Kreativität. Nicht ohne Grund wurden viele großartige und beliebte Cocktails durch Zufall oder Improvisation entdeckt. Es lohnt sich, mit verschiedenen Zutaten und Geschmackskombinationen zu experimentieren.
Und nun zur Praxis...
Auf Basis des Ron-Baraguá-Añejo-Rums haben wir einen leckeren Sour zubereitet. Cocktails dieser Kategorie, wie auch der beliebte Whisky Sour, basieren auf der Mischung aus Spirituose, Zucker und Zitronen- oder Limettensaft und lassen sich mit oder ohne Eiweiß zubereiten. Das Eiweiß verleiht dem Drink in erster Linie Textur und die stylische Schaumkrone. Der Rum Sour wird durch Schütteln zubereitet – für uns hieß es also shaken, was das Zeug hält – Muskelkater am nächsten Tag inklusive.
Übrigens: Wer sich vegan ernährt, kann Eiweiß problemlos durch Aquafaba ersetzen – das Wasser von eingeweichten Kichererbsen.

Rum Sour
Zutaten für 1 Cocktail:
6 cl Rum, 3 cl Eiweiß, 3 cl Limettensaft, 2 cl Zuckersirup
Zubereitung:
Alle Zutaten in eine Hälfte des Shakers geben und die andere Hälfte fest darauf stecken. Kräftig schütteln. Eis hinzufügen und nochmal shaken. Anschließend durch ein Sieb in das Glas füllen.
Fehlen durfte natürlich auch einer der absoluten Klassiker nicht: der Cosmopolitan. Perfekt dafür eignet sich Mr. Finton’s Vodka in der schicken Apothekerflasche. Der im Geschmack herb-süße Cosmopolitan zählt von seiner Grundstruktur ebenfalls zu den Sours und wird deshalb in der Regel geshaked. Wer keinen Shaker zur Hand hat, kann den Cosmopolitan auch einfach rühren.

Cosmopolitan
Zutaten für 1 Cocktail:
4 cl Vodka, 1,5 cl Cointreau, 3 cl Cranberrysaft, 1 cl Limettensaft, 1 cl Zuckersirup
Zubereitung:
Alle Zutaten in eine Hälfte des Shakers geben und die andere Hälfte fest darauf stecken. Kräftig schütteln. Alternativ: Alle Zutaten in ein mit Eiswürfeln gefülltes Glas geben und mit einem Barlöffel vermengen. So lange rühren, bis der Cocktail ausreichend gekühlt ist.
Zum Abschluss durften wir einen Gin Mule zubereiten. Als besonderes Highlight haben wir für diesen Cocktail Puerto de Indias Strawberry Gin mit Erdbeeraroma verwendet. Die fruchtige Note im frischen Gin Gin Mule verleiht dem Cocktail einen Hauch von Frühling.

Gin Gin Mule
Zutaten für 1 Cocktail:
7-8 Minzblätter, 2 cl Limettensaft, 4,5 cl Gin, 1 cl Zuckersirup, Ginger Beer, Ingwer, 5-6 Eiswürfel
Zubereitung:
7-8 Minzblätter in ein Glas oder einen Mule-Becher geben. Zur Hälfte mit Eis füllen. 2 cl Limettensaft und 4,5 cl Gin hinzufügen. 1 cl Zuckersirup hinzufügen. Umrühren. Glas komplett mit Eis füllen. Mit Ginger Beer auffüllen und mit Ingwer und Minze garnieren.
Expertentipp von Aaron von Garrel:
"Um aus Minzblättern das maximale Aroma herauszuholen, müssen die ätherischen Öle den Blättern entlockt werden. Das gelingt indem diese "angeklatscht" werden. Dazu nehmt ihr die Minze in die Hand und klatscht."
Jetzt heißt es, die eigenen vier Wände in eine kleine Cocktailbar zu verwandeln und zu Hause kreativ zu werden: Ob geschüttelt, gerührt, gebaut oder gemixt, nichts eignet sich besser für kunterbunte Drinks als die fröhliche Frühlingszeit. Wir wünschen dir viel Spaß!

Schon gewusst?
Cocktails werden auf verschiedene Arten zubereitet:
Gebaut: Bei diesen Cocktails werden die Zutaten nacheinander in ein mit Eis gefülltes Glas gegeben. Der Gin Gin Mule ist ein beliebtes Beispiel.
Geschüttelt: Diese Cocktails werden mit Eis in einem Shaker geschüttelt, um die Zutaten zu vermengen, zu belüften und zu kühlen. Anschließend wird der Drink durch ein Hawthorne-Barsieb gegossen. Perfekt für Cocktails wie den Cosmopolitan oder Sours.
Gemixt: In einem Standmixer werden die Zutaten mithilfe eines rotierenden Messers zerkleinert und gleichzeitig vermischt. Es entstehen Cocktails mit weicher Textur – beispielsweise ein Gin Basil Smash.
Gerührt: Alle Zutaten werden direkt in einem Glas zusammengefügt und langsam mit einem Barlöffel umgerührt. Anschließend wird der Drink durch ein Julep-Barsieb gegossen. Ein Vertreter ist der Old Fashioned.


