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Was ist veganer Wein?

In vielen Weinen steckt „ein bisschen Tier“

Der Begriff „vegan“ ist heutzutage in aller Munde. Auch vor der Weinproduktion macht dieser Trend nicht Halt. Zwar liegen keine eindeutigen Zahlen vor, jedoch verzeichnen Winzer eine steigende Nachfrage nach dem veganem Gourmetprodukt. Doch was genau unterscheidet vegane von konventionellen Weinen? Wie werden diese Weine hergestellt und gekennzeichnet?

Diesen und weiteren Fragen rund um das vegane Geschmackserlebnis widmet sich der folgende Beitrag, den Richard Bampfield mit seiner Expertise abrundet.

Warum ist Wein kein veganes Produkt?

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Auch wenn Wein aus einem pflanzlichen Produkt hergestellt wird, spielen tierische Inhaltsstoffe bei der traditionellen Weinherstellung eine Rolle. Im Anbau selbst besteht kein Unterschied zwischen den Trauben, die für konventionelle Weingewinnung oder vegane Verarbeitung genutzt werden. Erst im Laufe des Herstellungsverfahrens kommen tierische Produkte zum Einsatz, welche die Weine von Trubstoffen „klären“. Das sind Schwebstoffe, die beispielsweise von der Schale stammen und den Geschmack unerwünscht beeinflussen.



Veganer Wein

Diskutiert wird unter Veganern die Zuordnung von Hefen, die bei der alkoholischen Gärung zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich entweder um natürliche Stämme oder Reinzuchthefen aus dem Labor. Die vegane Philosophie ordnet Hefen der Kategorie der Pilze zu. Somit sind mit Hefen verarbeitete Produkte in der veganen Ernährung zugelassen.

Was sind die Unterschiede zwischen veganem und konventionellem Wein?

Während des Anbaus und der Lese unterscheiden sich Trauben konventioneller und veganer Weinherstellung nicht. Erst im Produktionsverfahren, genauer gesagt nach der Fermentation (= alkoholische Gärung), entscheidet sich, ob die Trauben zu einem veganen Produkt verarbeitet werden.

Tierische Hilfsmittel in der Weinherstellung

Sind Most oder Maische vergoren, findet nach der Filtration die „Schönung“ sowohl bei Weißweinen als auch bei Rotweinen statt. Diese ist notwendig, weil während des Gärvorgangs rund 400 organische Verbindungen entstehen, die Geschmack und Farbe des Weins beeinflussen. Bestimmte Schwebstoffe wie Polysaccharide, Polypeptide und polyphenolische Verbindungen werden mithilfe von Schönungsmitteln ausgefällt, also entfernt, da sie zu Trübungen führen können. Dabei kommen verschiedene mineralische oder organische Substanzen zum Einsatz:

VinifikationSchönungsmittel
RotweinHühnereiweiß (Albumin)
Milcheiweiß (Kasein)
Gelatine
Mineralerde (Bentonit)
Aktivkohle
WeißweinÜberwiegend Bentonit

Bei der Schönung von Rotwein werden oftmals organische Verbindungen wie Eiklar, Kasein oder Gelatine genutzt. Diese tierischen Eiweiße binden Schwebstoffe, sodass sie sich am Boden des Fasses oder Tanks absetzen. Auch können die organischen Proteine Gerbstoffe binden, die einen bitteren Geschmack verleihen. Bei der Weißwein-Herstellung dagegen kommt vorzugsweise die quellstarke Mineralerde „Bentonit“ zum Einsatz.

Was macht veganen Wein nun besonders?

Da nicht in jedem Herstellungsprozess tierische Proteine Verwendung finden, sind einige Weine – wie beispielsweise Weißweine – mitunter bereits vegan. Vegane Rotweine werden mithilfe von Schönungsmitteln nicht tierischen Ursprungs behandelt. Unter diesen finden sich Bentonit, Aktivkohle, vegetabile Gelatine oder auch pflanzliches Protein aus Erbsen, Bohnen und Kartoffeln. Das traditionelle, aber langwierigere Verfahren der Sedimentation verzichtet sogar auf jegliche Hilfsmittel. Hier wartet der Winzer einfach ab, bis die Trubstoffe sich von selbst am Boden des Fasses abgesetzt haben.

Hätten Sie's gewusst?

Sowohl bei vegetarischen als auch bei veganen Weinen dürfen bei der Vinifizierung keinerlei Hilfsmittel von getöteten Tieren eingesetzt werden. Im Vergleich zu veganem Wein sind bei der vegetarischen Variante jedoch Milch- und Hühnereiweiß sowie die Hausenblase (=Schwimmblase) von Fischen aus biologischer Tierhaltung zur Schönung zugelassen.

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Expertentipp von Richard Bampfield

"Veganen Wein können Sie nicht an seinem Geschmack erkennen. Um ihn von herkömmlichen Wein unterscheiden zu können, wird immer öfter ein Hinweis auf dem Etikett der veganen Weinflaschen oder am Point of Sale angebracht."

Vegane Weine

Zertifizierung von veganem Wein

Um einen veganen Wein zu erkennen, reicht der Blick auf die Zutatenliste nicht aus. Denn tierische Produktionsmittel müssen nicht deklariert werden. Aber vielleicht haben Sie bereits einen veganen Wein erworben, ohne davon zu wissen. Da die Nachfrage nach veganem Wein allerdings steigt, kennzeichnen immer mehr Winzer ihre veganen Produkte mit entsprechenden Qualitätssiegeln:


  • V-Label der europäischen Vegetarierunion: Als international anerkannte und geschützte Marke stellt es für Verbraucher eine zuverlässige Orientierungshilfe dar. Nur Rotweine und Weißweine, die auf den Einsatz tierischer Inhaltsstoffe und Hilfsmittel verzichten, dürfen das Label tragen.
  • Veganblume der Vegan Society England: Auch dieses Siegel versichert, dass bei der Herstellung keine tierischen Erzeugnisse, Nebenerzeugnisse und Rohstoffe eingesetzt werden. Alle verwendeten Zutaten müssen tierversuchsfrei hergestellt sein.
  • Vegan-Label der veganen Gesellschaft Deutschland e.V.: Dieses Siegel stellt hohe Ansprüche an die Qualität. Nicht nur das Produkt selbst, sondern auch seine Verpackung muss frei von tierischen Inhaltsstoffen sein.


Finden Sie eines dieser Siegel auf Ihrer Weinflasche, können Sie sicher sein, einen veganen Wein vor sich zu haben.

Unser Tipp

Um Sekt herzustellen, durchläuft der sogenannte Sektgrundwein einen zweiten Gärprozess und wird aufwendig veredelt. Ein Sekt ist nur dann vegan, wenn für die Produktion veganer Sektgrundwein verwendet wird. Achten Sie daher ebenso wie bei veganen Weinen auf die Kennzeichnung mit Qualitätssiegeln.

Sind vegane Weine immer Bio-Weine?

Nicht jeder vegane Wein entsteht im ökologischen Weinbau. Hier wird zusätzlich auf den Einsatz von synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie bestimmten kellerwirtschaftlichen Maßnahmen verzichtet. Bio-Winzer können sich nach der EU-Bioverordnung zertifizieren lassen und dürfen fortan ihren Bio- oder Öko-Wein mit dem EU-Bio-Logo kennzeichnen.

Was halten Sie von veganen Weinen?

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"Ich denke, mit veganen Weinen ist ein Schritt in die richtige Richtung getan. Dank moderner Technologie ist es nicht mehr notwendig, mit den herkömmlichen tierischen Nebenprodukten Wein zu klären."