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Fräsen

Fräsen ist eine vielseitige Arbeitsmethode, mit der unterschiedliche Profile erzeugt werden können. Was beim Fräsen beachtet werden sollte und wo die Mehrwerte liegen, verrät dir dieser Ratgeber auf eine besonders übersichtliche und einsteigerfreundliche Weise.


Wie du mit Hilfe einer Bohrmaschine auch ganz ohne Fräse auskommst und was du bei verschiedenen Fräsarbeiten wie dem Fräsen einer Nut beachten musst, erfährst du außerdem in den folgenden Artikeln. Damit ist sogar Anfängern ein professionelles Ergebnis sicher!

Der Mehrwert beim Fräsen

Fräsen bedeutet, von einem Werkstück Material in Spänen abzutragen. Dadurch wird eine Profilierung für verschiedene Anwendungsbereiche erzeugt. Zum Beispiel lassen sich Muster und Schriften in das Grundmaterial fräsen. Das Hauptanwendungsgebiet ist aber das Erzeugen von Materialverbindungen: Hierzu gehören Führungsschienen, T-Verbindungen, Falze, Löcher und vieles mehr. Mit ihrer Hilfe können Einzelteile fest miteinander verbunden werden, indem ein zweites Werkstück in die passend gefräste Aussparung eingesetzt wird. Diese Verbindung kann zusätzlich verleimt oder verschraubt werden.

Verfahren & Funktionen

Fräsmethoden werden hauptsächlich zum Bau von Möbelstücken angewendet. Die folgende Aufstellung gibt einen Überblick über gängige Verfahren, Funktionen und Geräteeigenschaften.


Gängige Fräsverfahren

Es gibt verschiedene Fräsverfahren mit den jeweils dazugehörigen Spezialgeräten. Die vielseitigste Fräse ist die Oberfräse. Sie lässt sich sehr flexibel und mit verschiedenen Aufsätzen über das Material führen, um die gewünschten Vertiefungen herzustellen.


Das Gerät lässt sich auch unterhalb einer Platte montieren, um einen Frästisch zu erhalten. So muss nicht mehr das Gerät über das Material geführt werden, sondern das Material selbst wird über die Fräse bewegt. Dies ist vor allem bei kleinen Werkstücken von Vorteil. Gleichmäßige Nuten können zudem mit einem Elektrohobel in ebene Werkstoffe gearbeitet werden.


Gefräst wird vor allem Holz. Zwar sind auch andere Materialien wie Metalle und Kunststoffe bearbeitbar, jedoch sind dafür in der Regel spezielle Geräte wie etwa eine CNC-Fräse nötig. Aufgrund der hohen Anschaffungskosten und der aufwendigen Bedienung ist diese Lösung jedoch nur für die wenigsten Heimwerker empfehlenswert.


Für Mauerwerke gibt es spezielle Mauernutfräsen, mit denen zum Beispiel Führungskanäle für das Verlegen von Stromkabeln oder Heizungsrohren gefräst werden können. Dieses Gerät ist bei größeren Renovierungsarbeiten und Kernsanierungen sehr nützlich.

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Darum ist im Gegenlauf fräsen besser

Nahansicht der Laufrichtungsanzeige auf einer Oberfräse, symbolisiert durch einen Pfeil.Beim Fräsen sollte möglichst immer entgegen der Laufrichtung des Gerätes gearbeitet werden. Diese wird auf dem Gerät in der Regel durch einen Pfeil angezeigt. Man kann zwar auch im Gleichlauf fräsen, jedoch ist das Werkstück dabei deutlich schwerer zu stabilisieren. Im schlechtesten Fall kann das Material sogar weggeschleudert werden. Hierbei besteht Verletzungsgefahr.

So wichtig ist die Schnittgeschwindigkeit

Die Schnittgeschwindigkeit wird häufig als Auswahlkriterium von Fräsgeräten angeführt und errechnet sich aus Vorschubgeschwindigkeit, Drehzahl, Durchmesser des Fräsers sowie der Kreiszahl Pi. Wichtig wird sie allerdings nur, wenn kürzeste Bearbeitungszeiten und eine hohe Ertragsleistung wie beispielsweise in der industriellen Massenfertigung gefordert sind. Hierfür gibt es aufwendige Tabellen, die Produktivität und Materialverschleiß unter hoher Belastung optimieren.


Für den Privatgebrauch ist die Schnittgeschwindigkeit unerheblich und zudem unnötig kompliziert zu berechnen. Die Vorschubgeschwindigkeit kann kontrolliert werden, jedoch lässt sich das schwer in Zahlen fassen. Härtere Materialien können zum Beispiel langsamer gefräst werden, da sie mehr Widerstand bieten. Eine Ausnahme bildet Kunststoff: Dieser sollte möglichst schnell gefräst werden, da das Material sonst schmilzt.


Die richtige Drehzahl beim Fräsen

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Anders als bei der Vorschubgeschwindigkeit ist es bei der Drehzahl. Beim Fräsen gilt im Gegensatz zum Sägen für die meisten Hölzer: Vollgas geben! Zu niedrige Drehzahlen resultieren in starker Reibung auf dem Material und tragen den Werkstoff nicht zuverlässig ab. Dadurch erhöht sich die Temperatur so massiv, dass es zu unschönen Hitzespuren und verkohlten Schnittkanten kommen kann. Daher ist es im Regelfall ratsam, mit eher hohen als niedrigeren Drehzahlen zu arbeiten.


Für Kunststoffe ist es umgekehrt. Hier arbeitet man mit der minimal möglichen Drehzahleinstellung und achtet vor allem auf die Verwendung eines besonders scharfen Fräsers. Dieser sollte nicht mehr als zwei Schneiden besitzen, damit genügend Platz zum Abtragen der Späne besteht. So wird ein Verkleben aufgeheizter Späne effektiv verhindert.

Tipp

Für Metall und Kunststoff kann auch ein Kühlschmiermittel verwendet werden. Es verringert die Temperaturentwicklung und verbessert das Abtragen der Späne. Außerdem entsteht weniger Staub, da dieser in dem Mittel gebunden wird.

Fazit

Fräsen ist eine vielseitige Bearbeitungsmethode, mit der Profile in allen möglichen Formen erstellt werden können. Zwar sind viele Materialien mit der Fräse bearbeitbar, doch am beliebtesten ist Holz, denn:


  • Metall benötigt teures Equipment wie eine CNC-Fräse. Für den Heimgebrauch ist diese Investition aber nur selten sinnvoll.
  • Werkstoffe mit geringer Festigkeit reißen schnell und sind deshalb ungeeignet.
  • Kunststoffe benötigen eine Drehzahlregelung an der verwendeten Fräsmaschine. Außerdem kann die Verwendung von Kühlmitteln ratsam sein.


Für das Fräsen verschiedener Hölzer bietet vor allem die Oberfräse eine schier endlose Zahl an Anwendungsmöglichkeiten und erleichtert beispielsweise den Bau von Möbeln sowie unzählige Gestaltungsarbeiten. Beim Verlegen von Kabeln und Rohren im Rahmen von Sanierungsarbeiten am Mauerwerk lohnt sich eine Mauernutfräse.